Glas ist nicht gleich Glas – vielfältig für jeden Einsatz

Von der Außentreppe bis zum Champagnerglas kann der Werkstoff die unterschiedlichsten Formen und Funktionen bedienen.

Diese Vielfältigkeit liegt vor allem an der Variation der Bestandteile von Glas. Je nach Hauptbestandteil ist Glas besonders klar, bruchfest, hitzebeständig, glatt, unempfindlich oder gut zu bearbeiten.

Die am häufigsten verarbeiteten Sorten von „echtem“ Glas sind Bleiglas, Kalknatronglas und Borosilikatglas. Sie machen derzeit 95 Prozent des gesamten eingeschmolzenen Glases aus. Während sich Bleiglas durch besondere Klarheit und Bruchfestigkeit auszeichnet, ist Kalknatronglas günstig in der Herstellung und eignet sich somit zum Beispiel zur Herstellung von Getränkeflaschen oder Trinkgläsern. Besonders hochwertige Gläser oder Karaffen sind übrigens in der Regel aus Bleiglas oder einer Variante, dem Kristallglas, gefertigt. Borosilikatglas ist vor allem beständig gegen Säuren und Chemikalien und eignet sich damit für die industrielle Nutzung.

Das sogenannte Acrylglas ist eigentlich gar kein Glas, sondern ein thermoplastischer Kunststoff. Dieser ist sehr bruchfest und splittert nicht. Außerdem lässt sich Acrylglas gut schneiden und verarbeiten.

 

Zurück zum „echten“ Glas. Unbehandelt und direkt aus der Glashütte – nach dem Mischen und Einschmelzen der Einzelkomponenten – nennt man es Floatglas.

Das verbreitete Weißglas – übrigens leicht grünstichig wegen des geringen Eisenanteils – kennen wir von Flaschen, Geschirr und Tischplatten. Farbiges und satiniertes Glas sind Weiterverarbeitungen des Weißglases.

Spiegel sind einseitig meist mit Silber beschichtetes Flachglas.

 

Besonders für größere Flächen gibt es die Varianten Einscheibensicherheitsglas, Verbundsicherheitsglas und Isolierglas. Beim Einscheibensicherheitsglas handelt es sich um ein thermisch behandeltes Sicherheitsglas, das im Herstellungsprozess durch eine sogenannte Vorspannung von Kern und Oberfläche bruchfester gemacht wird.

Beim Verbundsicherheitsglas sind mehrere dieser Glasscheiben durch Folien miteinander verbunden. Das erhöht die Stabilität und beugt dem Zersplittern beim Bruch vor.

Isolierglas ist ein Glas zur Wärmedämmung. Mehrere Glasscheiben werden mit Abstandshaltern verklebt. Der Zwischenraum ist mit Luft oder Gas gefüllt. So werden Hitze oder Kälte schlechter durch das Glas geleitet.