Der Kelch des Pharao – Glasproduktion früher

Glas ist fast so alt wie unsere Erde. Es entsteht auf natürliche Weise aus bei großer Hitze geschmolzenem mineralischen Gestein – wie zum Beispiel bei einem Vulkanausbruch.

Bereits die Steinzeitmenschen nutzten Glas. Um 7000 vor Christus wurde natürliches Glas bereits als Messer und Schaber verwendet. Das scharfkantige Glas stammte aus Vulkangestein und wurde einfach herausgebrochen.

Um 3.000 vor Christus wurde Glas in Mesopotamien und Ägypten erstmals handwerklich hergestellt. Es wurde hauptsächlich für kleine Gefäße sowie als Schmuck verwendet.

Das älteste bekannte Glasgefäß gehörte einst dem ägyptischen Pharao Thutmosis III.

Für die Herstellung von altägyptischem Glas verwendete man 60 Prozent Silizium, 10 Prozent Calcium, das man aus zerpulvertem Wüstensand mit hohem Kalkgehalt gewann, und 20 Prozent alkalisches Salz, das als Flussmittel diente. In speziellen Brennöfen wurde das Material verschmolzen und zu Glas – nicht so klar und eben, wie wir es heute kennen, aber trotzdem Glas.

Das älteste bekannte Rezept für Glas wurde 658 vor Christus in der Bibliothek des assyrischen Königs Assurbanipal eingelagert. Dort steht geschrieben: "Nimm 60 Teile Sand, 180 Teile Asche aus Meerespflanzen und 5 Teile Kreide und du erhältst Glas."

Um die Zeit von Christi Geburt wurde das komplett farblose Glas erfunden.

Im 11. Jahrhundert wurde Venedig zum Zentrum der Glasmacherkunst. Vor allem für das reine Kristallglas war Venedig bekannt.

Im 12. Jahrhundert wurde in Frankreich das erste Fensterglas entwickelt. Das Glas wurde zu flachen Tellern geformt und mit Hilfe von Blei verbunden. Die Herstellung von Fensterglas stellte einen Quantensprung im Hausbau dar. Allerdings war die Produktion extrem aufwendig und teuer und stand quasi nur für den Kirchenbau zur Verfügung.

Ende des 17. Jahrhunderts wurde es möglich, Glas zu walzen. Dadurch war es immer gleich dick, sodass genaues Arbeiten in hoher Stückzahl möglich wurde.

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Herstellung von Glas im Zuge der Industrialisierung in großen Hochöfen zur Massenproduktion und fand Verwendung in Möbeln, Flaschen, Geschirr – quasi allem, was schön und robust sein soll.

Wieder was gelernt? Wir sind auf jeden Fall begeistert von unserem geschichtsträchtigen und königlichen Werkstoff!