Der Wind, der Wind … – Dichtungen an Türen und Fenstern

Doch wie funktioniert das eigentlich und welche Materialien kommen zum Einsatz?

Standardmäßig haben Fenster zwei Dichtungen. Das sind sogenannte Anschlagdichtungen an der Kontaktfläche des Rahmens mit dem Flügel. Die eine Dichtung befindet sich umlaufend am Fensterrahmen und die zweite umlaufend am Fensterflügel. Sie sind – wie der Name schon sagt – dazu da, bei geschlossenem Fenster verbleibende Hohlräume zwischen Rahmen und Flügel sowie zwischen Profil und außen- wie auch innenliegender Glasscheibe zu verschließen.

Neben der Energieeffizienz bieten gut abgedichtete Fenster zusätzlich Schutz gegen Umwelteinflüsse wie Lärm, Feinstaub oder Pollen und Feuchtigkeit. Hinzu kommt, dass Dichtungen elementar für die Widerstandsfähigkeit Ihrer Fenster gegen das wiederholte Öffnen und Schließen sind und einem Materialverschleiß an den Berührungspunkten von Rahmen und Flügel vorbeugen.

 

Der Austausch der Rahmen- und Flügeldichtung macht Sinn, wenn das Material alt oder beschädigt ist. Auch wenn Dichtungen an älteren Fenstern noch keine auffälligen Gebrauchsspuren aufweisen und dicht erscheinen, kann ein Dichtungswechsel unter Umständen sinnvoll sein. Denn mit der Zeit hat sich auch die Effektivität der verwendeten Dichtungsmaterialien stark verbessert. Heute sind vor allem drei Materialien geläufig:

Thermoplastische Elastomere (TPE) sind das günstigste heute noch eingesetzte Material. Die Kunststoff-Dichtungen lassen sich leicht verarbeiten und zeigen eine gute UV-, Ozon- und Witterungsbeständigkeit. Es gibt sie in vielen Härtegraden und Formen.

Dichtungen aus Silikonkautschuk sind hochwertiger und grundsätzlich beständiger gegenüber äußeren Einflüssen. Sie sind extrem haltbar und flexibel, deshalb allerdings auch spürbar teurer.

Dichtungen aus EPDM, einem Ethylen-Propylen-Dien-Monomer-Kautschuk, werden in vielen Industriezweigen eingesetzt und vereinen die Vorteile von TPE und Silikon. Dämmwerte und Haltbarkeit sind sehr gut, das Preis-Leistungs-Verhältnis passt.

 

Die Dichte Ihrer Fenster und Türen können Sie überprüfen, indem Sie zum Beispiel eine brennende Kerze am Rahmen platzieren. Flackert diese, dringt ein Luftzug durch die Abdichtung.

Wenn Sie ein zwischen Flügel und Rahmen eingeklemmtes Papier problemlos herausziehen können, reicht der Anpressdruck beider Elemente nicht mehr aus. Auch dann ist ein Wechsel der Dichtungen empfehlenswert.

 

Die richtige Pflege schont Fensterdichtungen. Es ist wichtig, Feuchtigkeit zu vermeiden. Kondenswasser kann einfach mit einem sauberen Tuch abgewischt werden. Schmutzige Dichtungen reinigt man mit einem Schwamm und klarem Wasser oder maximal etwas gelöstem Spülmittel. Schmutzablagerungen wirken wie eine Reibe auf dem Material.

Von aggressiven Reinigern ist unbedingt abzuraten. Silikonspray erhält die Elastizität. Der Auftrag von etwas Talkumpuder kann im Sommer Feuchtigkeit aufnehmen.